Ruinen, Tempel und viel Natur. Das war meine letzte Woche

Eine Weile ist es her,  seit meinem letzten Reisebericht. Also fang ich mal an mit meiner letzten Woche.

GPS (15.07.-19.07.16)

Nach einer Nacht in Nakhon Sawan ging es für mich direkt weiter nach Phitsanulok, also rein in den Zug, 3. Klasse.

2 Stunden später stand ich also in Pitsanulok, mit der Frage: „Was mach ich denn hier?“

Zu Fuß ging es zuerst einmal zum Hotel, durch einen Markt voll mit sämtlichen Sachen. Mit leerem Magen beschloss ich, hier später mein Mittagessen zu kaufen. Aber nach dem check-in, dem Erfrischen im klimatisierten Zimmer und dem Planen des Tages, war der Markt bis auf ein paar Stände leider schon leer geräumt.

Also was gibt es in Phitsanulok zu sehen? Gleich vorweg eigentlich nicht so viel. Der weitere Tag bestand für mich dann aus besichtigen von zwei Tempeln und anschließend schlenderte ich schon wieder zurück zum Hotel. Auf dem Weg entschied ich mich dann, diese rosane Drachenfrucht zu probieren und ich muss sagen, sie sieht spektakulärer aus als sie schmeckt. Wie eine wässrige Kiwi nur in weiß.

Einmal 600 Gramm Drachenfrucht für mich 😀

Abends erkundete ich noch den Nightmarket und mit noch viel Spielraum im Budget aß ich mich einmal durch die Stände.

Mein eigentlicher Plan war es, am nächsten Tag auszuschlafen, dann nach Sukhothai zu fahren, um von dort nach einer Nacht, am Sonntag nach Lampang zu reisen. Da war dann aber der Couchsurfer Ben in Chiang Mai, der meinte ich soll doch schon am Sonntag kommen, damit wir was gemeinsam unternehmen können. Also Plan verworfen und samstags nach einem Frühstück gleich den ersten Bus um 8 Uhr nach Sukothai genommen.

Ruinen, Ruinen und noch mehr Ruinen.

Bis ich dann in Sukothai im Historical Park (dort wo alle Tempelruinen sind) ankam, war es dann schon nach 11 Uhr. Eine Gruppe von Ärzten fragten mich zwar, ob ich mit ihnen eine TucTuc-Tour machen will aber ich nahm lieber das Fahrrad. Und so ging es dann rollend von einer Ruine zur nächsten bis ich mich nachmittags wieder auf den Weg zum Busterminal machte. Sukhothai war sehr schön anzuschauen, da vieles im Park oder sogar ganz in der Natur liegt, jedoch alles noch gut mit dem Fahrrad zu erreichen ist. Wie schön es dort ist könnt ihr auch gut in meinen Bildern sehen, die ich alle an diesem Tag gemacht habe.

Statt einer Nacht in Sukothai ging es also direkt abends per Bus nach Chiang Mai. 6 Stunden Fahrt in einem Bus der auseinander zu fallen schien. So war auch mein Sitz nicht mehr wirklich mit dem Bus verbunden. Aber immerhin die Ärztegruppe, welche ich schon morgens kennengelernt hatte, waren nett, um sich zu unterhalten.

Das war auch eine Couchsurfing Erfahrung: Einmal umsonst im 4 Sterne Hotel.

Angekommen in Chiang Mai wartete auch schon Ben auf mich, und im Auto erklärte er mir dann, dass ich heute Nacht in einem 4 Sterne Hotel schlafen werde. Denn Ben arbeitet für eine Reiseagentur und weil eine Reisegruppe an diesem Tag die Tour abgebrochen hatte und die Zimmer schon bezahlt waren, konnten die Mitarbeiter der Agentur dort übernachten.

Ben war super freundlich und die Nacht war wahrscheinlich die bequemste Nacht die ich bis dahin in Thailand hatte … und dabei war sie noch umsonst.

Am nächsten Morgen nach dem Frühstücksbuffet dann also die Tagestour mit Ben:

Ben sagte mir das wären 1000 Stufen, ich glaub es waren zwar weniger aber trotzdem noch viele.

Zuerst sind wir zu dem in den Bergen gelegenen Tempel Wat Phra That Doi Suthep gefahren. Von dort hat man wirklich eine super Aussicht über ganz Chiang Mai und weiter, vorausgesetzt dort ist kein Nebel wie an diesem Tag. Aber auch so war es toll den ganzen Weg hochzufahren und sich den eindrucksvollen Tempel anzuschauen.

Mit viel Gold und vielen Touristen thront der Tempel in den Bergen über der Stadt.

Und schließlich lichtete sich auch an diesem Tag der Nebel etwas und gab einen Blick auf das am Berg liegende Chiang Mai frei.

Nach einer Weile brach schließlich die Wolkendecke auf und auch ich bekam etwas von Chiang Mai zu sehen.

Wieder im Auto auf dem Weg zurück, kam dann die Überraschung von Ben: „I just wanted to tell you that I haven’t got a driving license“. Fakt war, dass Ben der mich die ganze Zeit rumgefahren hat, dem ich gesagt hab, dass er sehr gut fährt, keinen Führerschein hatte. Aber wen interessiert das wirklich in Thailand?

Also weiter zu Ben nach Hause, wo er mich durch das Haus mit Matten zum Schlafen und einem Kübel zum Duschen führte. Er meinte nur, die Miete für einen Monat für das Haus ist dasselbe, was man für eine Nacht in dem Hotel der vorherigen Nacht zahlt. Unglaublich! Dafür aber hatte das Haus eine viel schönere Lage. So zeigte mir Ben auch den Garten und pflückte mir einiges an Obst, welches ich probieren durfte.

Auch bei den Einheimischen ist dieser Park zum picknicken und Baden sehr beliebt.

Nach einem Stopp in Bens Lieblingsrestaurant weiter zu dem Mae Sa Nationalpark mit all seinen Wasserfällen. Super Gelegenheit etwas zu entspannen und die Ruhe des Dschungels zu genießen.

Aber auch als Fotomotiv hat der Park doch einiges zu bieten!

Um den Tag dann ausklingen zu lassen, nahm mich Ben mit zur Walkstreet. Jeden Sonntag wird dafür ein Teil der alten Stadt für Autos gesperrt und es siedeln sich diverse Stände mit regionalen Produkten in den Straßen an. So hatte ich dann dort auch meine „geführte“ Tour durch die nordthailändische Essenskultur.

Für jeden der am Wochenende in Chiang Mai ist ist das ein absolutes Muss: die Sunday Walkstreet.

Am nächsten Tag hieß es dann schon Abschied von Ben zu nehmen. Denn die nächsten zwei Tage hatte ich schon eine Zusage von Daniel, einem Studenten in Chiang Mai, bei ihm zu bleiben.

Er hatte die nächsten zwei Tage frei, sodass wir gleich montags zum Grand Canyon gingen. Bis auf den Namen hat dieser jedoch nicht viel mit seinem Vorbild in Amerika gemeinsam, aber als schöner Baggersee mit kühlem Wasser dient er super der Erfrischung bei der schwülen Hitze.

Kühles, erfrischendes Wasser. Das erste mal Baden in Thailand.

Nach dem Bad besuchte ich schon das zweite Mal in Thailand das Kino mit Daniel.

Vor dem Kino führte mich Daniel noch etwas über das sehr schön angelegte Universitätsgelände. Ich hab dort jedenfalls meinen Platz gefunden.

Am Dienstag machte ich mich dann alleine auf eine Fahrradtour durch das alte Stadtzentrum von Chiang Mai, vorbei an vielen Tempeln und zum Schluss ein Halt in einem kleinen Cafe.

Abends traf ich mich wieder mit Daniel und es war doch sehr interessant sich etwas über die Staatsform von Thailand und Deutschland auszutauschen und auch mal Kritik am jetzigen System zu hören. Was bei uns selbstverständlich ist würde in Thailand vermutlich für die Inhaftierung von Daniel sorgen, wenn nicht sogar Schlimmeres. Deswegen nenn ich hier auch nur den Spitznamen von Daniel. So war das auch das erste Mal, dass ich einen Thailänder sagen hörte, dass Thailand eben nicht eine Demokratie ist.

Es war echt super diese beiden netten Menschen in Chiang Mai kennenzulernen und beide haben mir so viele Plätze gezeigt, wie ich alleine vermutlich nicht besucht hätte. Nach 4 Nächten in Chiang Mai tauschte ich trotzdem mein Hotel gegen Bambushütten und machte eine 3 Tage Trekking Tour durch einen nahe gelegenen Nationalpark. Dazu aber später mehr.

Euer Lukas

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