Muang Ngoi: Ein Ausflug ins erfrischende Nass! 

Wenn man etwas länger in Muang Ngoi bleibt und auch mal abseits von der Tham Kam Höhle baden möchte, macht man am besten einen Tagesausflug zu dem Wasserfall bei Sop Keng.

Ich möchte euch hier ein paar Tipps geben, wie ihr dort hinkommen könnt, was es euch kostet und auch warum ich diesen Tag zu den besten meiner Reise zähle.

Zuallererst gibt es im Prinzip 3 Möglichkeiten zu dem Wasserfall zu gelangen.

Die erste ist vermutlich die einfachste und besteht darin an einer Tour, mit dem Kahn nach Sop Keng und dann zu Fuß zum Wasserfall, teilzunehmen. Der Nachteil dabei ist natürlich, dass man einen festen Rahmen hat und sich nicht dazu entscheiden kann irgendwo länger zu bleiben, da der Kahn auf die Rückfahrt wartet. Auch ist das vermutlich die teuerste Variante, die Preise erfragt ihr aber am besten in Muang Ngoi selbst.

Die zweite Variante ist zu Fuß dort hin zu laufen, denn seit diesem Jahr gibt es eine neue „Straße“ nach Sop Keng. Dies ist die günstigste Variante aber man muss auch mit jeweils 2,5-3h für die Strecke hin und zurück rechnen. Aber wer gutes Schuhwerk hat und gerne wandert wird an dem schönen Weg seine Freude haben. Wenn ihr den Weg wissen wollt lest weiter unten weiter.
Die dritte Möglichkeit – und auch die, die ich gewählt habe – ist, sich ein Mountainbike zu mieten und die 7km in einer Stunde mit viel Spaß zu absolvieren und danach zum Wasserfall zu laufen.

Ein Mountainbike zu mieten kostet in Muang Ngoi 50.000 Kip (ca. 5,70€)  beim Schweden, es gibt aber noch eine zweite Stelle, wenn deren Fahrräder intakt sind.

Satt und Fitt starteten wir am Morgen.

Ich jedenfalls mietete mir mit Forrest und Charles, die ich auf dem Weg nach Muang Ngoi kennengelernt hatte, nach einem reichhaltigen Frühstücksbuffet 3 Fahrräder. Diese waren zu diesem Zeitpunkt die einzigen funktionstüchtigen Mountainbikes im ganzen Dorf also sollte man schnell sein sich welche auszuleihen!

Zuerst folgt man der Straße aus Muang Ngoi heraus in Richtung der Tham Kam Höhle, um nach ca. 200m auf eine unbefestigte „Straße“ nach rechts abzubiegen. Hat man die richtige Straße erwischt, erreicht man nach weiteren 200m einen Fluss, den man watend durchqueren muss, um auf der anderen Seite von hunderten Schmetterlingen erwartet zu werden.

Warscheinlich eines der eindrucksvollen Dinge in Muang Ngoi – die Schmetterlinge die teils in Schwärmen in allen Farben durch die Luft fliegen!

Ab hier sind es dann ca. 7km bis nach Sop Keng oberhalb des Nam Ou Rivers vorbei an weidenden Kühen und durch ein kleines Dorf und Schwärme von Schmetterlingen hindurch. Wenn alles klappt ist man nach ca. 1h dort.

Wie gesagt nur wenn alles klappt, denn als wir gerade durch das erste Dorf fuhren, mussten wir den ersten ungeplanten Stopp einlegen. Gerade beim Herausfahren aus dem Dorf explodierte mein Reifen mit einem lauten Knall und so saßen wir erst einmal fest. Das erste Dorf liegt ca. in der Mitte des Weges und nachdem langsam das Gelächter der Dorfbewohner verstummte und wir beschlossen, dass uns hier wohl keiner helfen kann, erklärte sich Forrest bereit zuück nach Muang Ngoi zu fahren, um Ersatz zu holen.

Wahrscheinlich das Highlight des Tages im kleinen Dorf…

Ich und Charles warteten solange im Dorf.

Als sich langsam die Menschentraube verflüchtigte und die Sonne am Mittag mit voller Kraft auf uns prallte kam ein Mann auf uns zu und holte ein paar Stühle, um uns zu seinem Haus zu setzen. Und so versuchten wir während wir warteten zu kommunizieren. Wir zeigten Bilder und schließlich kam sogar seine Frau mit einer frischen Papaya – eindeutig die beste Papaya die ich bis jetzt gegessen habe! Und da kam dann auch Forrest schließlich zurück mit einem neuen Reifen.

Unsere Retter in der Mittagshitze!

Als das Fahrrad geflickt war machten wir uns auf den Weg zum zweiten Teil der Strecke. Hoch und runter die Hügel entlang des Flusses bis schließlich hinter einer Kuppe Sop Keng auftauchte. Kaum waren wir im Dorf kam dort schon ein junger Mann auf uns zu, der uns zu einer Art Taufe einlud. Wir nahmen die Einladung natürlich an, mussten uns jedoch erst einmal erfrischen.

Zum Wasserfall muss man erst einmal 10.000 Kip (ca. 1,10€)  Eintritt zahlen – wie überall – und dann einen Pfad weg vom Nam Ou River nehmen. Die Dorfbewohner am Ticketstand zeigen diesen einem auch und so läuft man dann durch Reisfelder, über Bäche mit spielenden Kindern und schließlich den Bach vom Wasserfall entlang. Falls man den Weg nicht mehr findet fragt man am besten jemanden oder schaut auf MAPS.ME wo der Weg gekennzeichnet ist.

In der Sonne über Reisfelder zum Wasserfall. Zum Glück geht ein langes Stück des Weges durch den Schatten der Bäume.

Für die kurze Wanderung von 45-60 Minuten sind aber dennoch gute Schuhe zu empfehlen, da die teils nassen Steine doch sehr rutschig sein können.

Und endlich ist dort dann auch der Wasserfall, geschützt zwischen Bäumen mitten in der Natur. Es gibt aber dennoch Tische und auch eine Umkleidekabine, man hat also alles was man braucht.

Alles was man braucht an einer Stelle.

Endlich ging es dann also in das kühle und saubere Wasser und während sich die anderen Touristen auf den Weg zu ihrem Boot machten, hatten wir den Wasserfall ganz für uns alleine. Schließlich gesellten sich ein paar Kinder zu uns und badeten im Wasser. Überrascht war ich als sie mit ihren Harpunen plötzlich kleine Fische aus dem Wasser holten, aber so gab es für sie Fisch zum Abendessen.

Während die Kinder sich an Saltos probierten wollte natürlich jeder auch die Bilder sehen und meine Kamera wurde interessiert begutachtet.
Am Nachmittag hieß es dann erfrischt umzukehren, denn wir hatten ja noch eine Verabredung.

Zurück im Dorf folgten wir dem Klang der Musik zu „Babyparty“ wo wir wieder vom jungen Mann in Englisch begrüßt wurden. Traditionelle laotische Feste bedeuten gutes Essen, Musik und natürlich Lao Lao Whiskey! Also wurde uns alles angeboten und auch wenn die Schweineleber und das Schweineblut eine Überwindung waren muss ich sagen, dass es garnicht mal so schlecht war.

Whiskey und viel Essen, welches einen „strong“ macht … jedenfalls laut derln Dorfbewohnern 😀
Auch wenn keiner sie verstand, waren alle umso Glücklicher über die deutschen Worte.

Nach etwas Essen durften wir dann schließlich auch das gerade geborene Baby sehen. Traditionell bindet man dem Kind ein Baumwollbändchen um den Arm und wünscht ihm dabei etwas. So war auch die Mutter ganz glücklich als das Baby Wünsche in Englisch, Deutsch und Französisch bekam. Nach diesem super Erlebnis, das man nicht planen sondern einfach nur durch Zufall erleben kann ging es dann auch wieder leicht angetrunken nach Muang Ngoi. Da wir vor Sonnenuntergang zurück sein wollten mussten wir uns beeilen, aber wieder im Dorf von morgens angekommen brach ein Zahnrad von Charles Fahrrad

Also schoben wir den Rest des Weges und erreichten schließlich in der Dämmerung voll von Schlamm und erschöpft vom Tag Muang Ngoi.

Raus aus der Dusche und dann dieser Sonnenuntergang!

Duschen – Essen – Schlafen, war der Rest des Tages und trotz all der Pannen fand ich den Ausflug so super, gerade weil er so ungeplant war.

Hier der GPS Track des Tages.

Lasst doch einen Kommentar da, wenn ihr dasselbe plant oder andere Ideen habt. Wenn ihr wissen wollt, was man noch in Muang Ngoi machen kann schaut am besten hier oder bei meinem Bericht zu dem 4 tägigen Homestay, den ich in Houy Bo verbracht habe.
Viele Grüße aus dem entspannten Luang Prabang

Euer Lukas

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